Eine ausgewogene und gesunde Ernährung tut jedem gut. Wenn du eine Hauterkrankung hast, lohnt es sich häufig, genauer hinzuschauen und den Speiseplan nach den persönlichen Bedürfnissen auszurichten. Eine bewusste Ernährungsweise trägt nicht nur zum allgemeinen Wohlbefinden bei, sie kann auch bestimmte Aspekte von Hauterkrankungen wie z. B. Psoriasis beeinflussen.
Es gibt Lebensmittel, die Psoriasisschübe fördern können, und andere, die einen positiven Einfluss auf die Hauterkrankung haben können. Feste Regeln für die Ernährung bei Schuppenflechte gibt es jedoch nicht. Empfehlenswert ist eine gesunde und abwechslungsreiche Kost. Darüber hinaus ist es wichtig, dass du für dich persönlich herausfindest, welche Lebensmittel dir guttun und welche nicht. Dein behandelnder Arzt oder ein Ernährungsberater kann dich dabei unterstützen.
Mit einer ausgewogenen und gesunden Ernährung kann es dir gelingen, die Schuppenflechte positiv zu beeinflussen. Umgekehrt kann eine ungünstige Ernährung einen neuen Schub fördern oder die Erkrankung verschlimmern.
Bei einigen Menschen mit Psoriasis können bestimmte Nahrungsmittel die Hauterkrankung verschlechtern. Das ist jedoch nicht bei jedem der Fall. Finde für dich heraus, ob du auf solche sogenannten Trigger reagierst. Infrage dafür kommen etwa Alkohol, koffeinhaltige Lebensmittel (z.B. Kaffee, schwarzer Tee, Mate oder dunkle Schokolade), scharfe Gewürze wie Curry oder Chili, Milchprodukte sowie glutenhaltige Lebensmittel, angesichts der höheren Prävalenz der Zöliakie bei Psoriasispatienten.1
Ein weiteres wichtiges Thema im Zusammenhang mit der Ernährung bei Schuppenflechte ist die Gewichtskontrolle. Übergewicht kann sich negativ auf den Krankheitsverlauf auswirken. Zudem ist Psoriasis häufig mit Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes und erhöhten Blutfettwerten verbunden.1 Wenn du durch eine bewusste Ernährungsweise und Bewegung dein Gewicht in einem gesunden Rahmen hältst, kannst du das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken und positiv auf die Schuppenflechte einwirken.
Doch was bedeutet eine gesunde Ernährung denn nun genau? Wichtig ist, dass du deinen Speiseplan überwiegend mit pflanzlichen Lebensmitteln füllst, also Gemüse, Obst und Getreide. Bei Brot, Nudeln oder Reis solltest du Vollkornprodukten den Vorzug geben. Als Richtlinie gelten 5 Portionen Obst und Gemüse am Tag, wobei eine Portion etwa einer Handvoll entspricht. Auch Milch und Milchprodukte können auf den Speiseplan, jedoch nur wenn sie gut vertagen werden und deine Psoriasis nicht negativ beeinflussen. Fisch kann gerne ein- bis zweimal wöchentlich gegessen werden. Fleisch und Wurst solltest du generell in Maßen konsumieren, ebenso Zucker und Salz. Außerdem ist es wichtig, dass du ausreichend trinkst: Das heißt mindestens 1,5 Liter pro Tag.
Und nicht vergessen: Nimm dir Zeit für jede Mahlzeit und genieße das Essen.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung bietet mit ihren 10 Regeln4 eine gute Orientierung für eine gesunde und genussvolle Ernährung:
Weitere Informationen findest du auf der Webseite der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.
Wenn du Psoriasis hast, kann es vorteilhaft sein, wenig tierische Nahrungsmittel zu essen. Ein wichtiger Grund dafür scheint zu sein, dass dadurch weniger Arachidonsäure, eine Omega-6-Fettsäure, aufgenommen wird. Diese ist in tierischen Fetten enthalten und kann Entzündungen im Körper fördern. Wird weniger Arachidonsäure mit der Nahrung aufgenommen, werden weniger sogenannte Eicosanoide produziert. Das sind spezielle Stoffe, die an der Entzündungsregulation beteiligt sind. Einen hohen Anteil an Arachidonsäure enthalten zum Beispiel Fleisch, Eigelb und Thunfisch.2
Auch auf Alkohol solltest du ein besonderes Augenmerk haben. Regelmäßiger und hoher Alkoholkonsum fördert die Entwicklung von Psoriasis und kann Schübe auslösen. Geh daher vorsichtig mit Alkohol um und probiere für dich aus, ob du ihn gelegentlich und in Maßen verträgst.3
Pflanzliche Öle Pflanzliche Öle sollte dein Hauptfettlieferant sein. Geeignet sind Oliven-, Raps-, Walnuss- und Leinöl. Sie enthalten einen hohen Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren und bieten Schutz vor oxidativen Schäden. Viele einfach ungesättigte Fettsäuren sind auch in Avocados, Nüssen und Oliven enthalten. Gesättigte Fettsäuren, wie sie in fettreichem Fleisch oder fettreicher Wurst vorkommen, solltest du nur in Maßen konsumieren.5
Kaltwasserfische wie Lachs, Hering oder Makrele sind wegen ihres Gehaltes an Omega-3-Fettsäuren und Vitamin D zu empfehlen. Omega-3-Fettsäuren können antientzündlich wirken und gehören wie Omega-6-Fettsäuren zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Während Omega-3-Fettsäuren vor allem in Fisch, Rapsöl und Leinöl enthalten sind, kommen Omega-6-Fettsäuren z. B. in Sonnenblumen- und Distel-Öl vor. Achte auf ein ausgewogenes Verhältnis der Fette.5
Vollkornprodukte, Gemüse, Salat und Obst enthalten wichtige Nährstoffe, Spurenelemente und Vitamine, die gut für unseren Körper sind und das Immunsystem stärken. Ein hoher Anteil von Obst und Gemüse in der Ernährung ist zudem mit niedrigen Entzündungsmarkern verbunden.1
Quellen:
1 Barrea L et al. Environmental Risk Factors in Psoriasis: The Point of View of the Nutritionist. Int J Environ Res Public Health 2016; 13 (7): 743.
2 Araujo MLD et al. Food, Nutrition and Diet Therapy in Psoriasis. In: Psoriasis 2012.
3 Liu SW, Lien MH, Fenske NA. The effects of alcohol and drug abuse on the skin. Clinical Dermatology 2008; 28: 391–399.
4 Vollwertig essen und trinken nach den 10 Regeln der DGE. URL: https://www.dge.de/ernaehrungspraxis/vollwertige-ernaehrung/10-regeln-der-dge/ (Zugriff: 07.11.2018).
5 Wolters M. Die Bedeutung der Ernährung und begleitender Faktoren bei Psoriasis. Der Hautarzt 2006; 11: 999–1004.