Die Haut prägt das Bild des menschlichen Körpers nach außen. Ist sie verändert, etwa durch eine Hauterkrankung wie Schuppenflechte, kann dadurch das eigene Wohlbefinden erheblich eingeschränkt sein. Hauterkrankungen können zu Scham führen und das Selbstwertgefühl beeinträchtigen. Auch die Partnerschaft ist dadurch häufig beeinflusst. Wichtig ist es dann, ein Gleichgewicht zu finden: Einerseits offen mit dem Partner über die Erkrankung zu sprechen, andererseits der Psoriasis nicht zu viel Gewicht im Miteinander zukommen zu lassen. Tausche dich über deine Gefühle aus. Wie empfindest du selbst deine Hauterkrankung, wie dein Partner? Du fühlst dich nicht gut wegen der Plaques und kannst gerade weniger Nähe zulassen? Dein Partner glaubt womöglich, dass es an ihm liegt. Offenheit kann dazu beitragen, Missverständnisse zu vermeiden und das gegenseitige Vertrauen zu stärken.
Auch die Wissenschaft beschäftigt sich mit dem Thema Schuppenflechte und Partnerschaft. Es gibt einige interessante Erkenntnisse, die zeigen, dass manche Sorgen in Bezug auf die Sexualität unbegründet sind:
Bei fast der Hälfte der Menschen mit Schuppenflechte ist auch der Intimbereich von der Hauterkrankung betroffen oder war es zeitweise.3 Die Hautveränderungen können an den Leisten auftreten, in der Gesäßfalte, aber auch direkt an den Genitalien. Zeigt sich die Schuppenflechte im Genitalbereich, ist das häufig besonders belastend. Oft gehen die Hauterscheinungen zudem mit Juckreiz oder auch Brennen, Schmerzen oder Stechen einher. Die sexuelle Gesundheit kann dadurch wesentlich beeinträchtigt werden. Tritt Schuppenflechte im Genitalbereich auf, ist es wichtig, dies auch bei der Behandlung von Schuppenflechte zu berücksichtigen. Der erste Schritt dahin ist, auch wenn es nicht immer leichtfällt, mit dem behandelnden Hautarzt über die Beschwerden zu sprechen.
Gegenseitiges Vertrauen und Offenheit sind eine gute Voraussetzung, damit die Schuppenflechte keinen Schatten auf die Partnerschaft und Sexualität wirft. Wenn du oder auch deine Beziehung jedoch dauerhaft stark durch die Psoriasis belastet werden, kann es sinnvoll sein, psychotherapeutische Unterstützung zu suchen. Eine Psychotherapie kann dabei helfen, neue Wege im Umgang mit belastenden Situationen zu finden.
Quellen:
1 Rothermund E, Schwarzer D, Schulze P et al. Sexualität und Partnerschaft bei Psoriasis: Erste Ergebnisse einer empirischen Untersuchung
von Psoriasis-Betroffenen und ihren Partnern. Sexuologie 2004; 11 (3/4): 98–106.
2 Seikowski K. Gemeinsam oder einsam? Sexualität und Partnerschaft bei Psoriasis. Haut 2013: 1: 18–21.
3 Meeuwis KAP, van de Kerkhof PCM, Massuger LFAG et al. Patients’ Experience of Psoriasis in the Genital Area. Dermatology 2012; 224:
271–276.