Saison-Tipp
29.10.2018

LOYON engagiert sich für den Welt-Psoriasistag

Privatdozent Dr. med. Arnd Jacobi

Unter dem Motto „Psoriasis in der Praxis – Arzt und Patient gemeinsam zum Ziel“ trafen wir uns anlässlich des Welt-Psoriasistages gemeinsam mit dem Dermatologen Privatdozent Dr. med. Arnd Jacobi sowie den Gründern zweier Schuppenflechte-Portale Claudia Liebram vom Psoriasis-Netz und Dr. Bernd Neidl von Farbenhaut. Beide haben selbst Psoriasis (Schuppenflechte) und setzen sich dafür ein, Betroffene zu informieren und zu vernetzen. Noch immer gibt es rund um die chronische Erkrankung viel Aufklärungsbedarf und Unsicherheit – sowohl bei den Betroffenen, als auch bei Ärzten und der Bevölkerung. 


Arzt und Patient gemeinsam zum Ziel

Bei einer chronischen Hauterkrankung wie der Psoriasis fühlen sich die Betroffenen schnell hilflos und der Erkrankung ausgeliefert. Dies liegt zum einen an der hohen Krankheitslast und dem oft unzureichenden Zugang zu modernen und wirksamen Therapien. Andererseits führt die Psoriasis als sichtbares Hautleiden oft immer noch zu Benachteiligungen für die Betroffenen. Hier ist weitere Aufklärung und Akzeptanz in der Bevölkerung wichtig.


Für eine erfolgreiche Therapie ist eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Arzt und Patient sehr wichtig, betonte Privatdozent Dr. med. Arnd Jacobi. Ehrliche Kommunikation mit Fingerspitzengefühl ist gerade bei Themen gefragt, die für den Patienten belastend oder unangenehm sind. Zusätzlich gab Privatdozent Dr. med. Arnd Jacobi einige praktische Tipps zur Vorbereitung auf den nächsten Arzttermin, um die Gespräche mit dem Arzt optimal zu nutzen und mehr Sicherheit im Umgang mit der Psoriasis erlangen zu können.

  • Liste der Begleiterkrankungen erstellen:  Gerade bei einem schweren Verlauf tritt die Schuppenflechte häufig in Verbindung mit anderen Erkrankungen auf. Diese Begleiterkrankungen sind beispielsweise Adipositas, Bluthochdruck, Depression, Diabetes mellitus, Herzinsuffizienz und Herzinfarkt.1-4 Deshalb ist ein Ratschlag an alle Patienten: Schreiben Sie auf, welche Krankheiten und Beschwerden Sie haben und welche davon behandelt werden oder wurden. Gerade wenn Sie bei unterschiedlichen Ärzten in Behandlung sind, können Sie so sicherstellen, dass alles berücksichtigt wird. Bei einer Niereninsuffizienz sollten beispielsweise keine Arzneimittel verwendet werden, die Salizylsäure enthalten – hier kann LOYON® eine schonende Alternative bei der Entschuppung sein.
  • Liste der Medikamente erstellen: Eine weitere wichtige Empfehlung ist: Notieren Sie sich, welche Medikamente Sie gegen Ihre Psoriasis nehmen oder in der Vergangenheit verwendet haben – und schreiben Sie dazu, wie gut Ihnen diese geholfen haben und ob Sie unter Nebenwirkungen gelitten haben. Ergänzen Sie auch Medikamente, die Sie gegen Begleiterkrankungen einnehmen. So können Sie den Arzt bei der Auswahl der Therapie unterstützen und es können mögliche Wechselwirkungen berücksichtigt werden.
  • DLQI-Fragen beantworten: Die Lebensqualität ist bei Patienten mit Psoriasis häufig stark beeinträchtigt. Um die subjektiven Auswirkungen auf die Lebensqualität zu erfassen, wird oft der Dermatologische Lebensqualitäts-Index (DLQI) verwendet.5 Er misst neben dem Einfluss der Psoriasis auf die Psyche auch die aktuellen Auswirkungen auf Alltag, Beruf, Freizeit und persönliche Beziehungen. Viele Hautärzte führen diese Befragung bereits regelmäßig durch. Für Patienten ist es sinnvoll, den DLQI-Fragebogen  immer vor der nächsten Vorstellung beim Dermatologen auszufüllen, beispielsweise direkt im Wartezimmer oder schon zu Hause. Damit bekommen die Betroffenen selbst einen Eindruck vom Verlauf Ihrer Erkrankung und können anhand dieser Dokumentation mit Ihrem Arzt über die Bereiche sprechen, die für sie belastend sind oder sich in letzter Zeit verschlechtert haben.
  • Fotos von betroffenen Hautpartien: Einige Praxen verwenden zur Beurteilung des Krankheitsverlaufs eine Fotodokumentation. So können Arzt und Patient eindrucksvoll sehen, ob sich eine Therapie als wirksam erwiesen hat oder ob es Verschlechterungen gab. Für den Dermatologen dient diese Methode neben der Therapieentscheidung auch zur Dokumentation des Krankheitsverlaufes in der Kommunikation mit Kostenträgern (Krankenkassen). Als Patient kann eine eigene Fotodokumentation zu Hause  außerdem sinnvoll sein, um auf bestimmte Probleme aufmerksam zu machen und diese besonders im Blick zu behalten. 


Austausch mit anderen Betroffenen

Depressionen und sozialer Rückzug sind bei Patienten mit Psoriasis keine Seltenheit.6 Der Austausch mit anderen Betroffenen über ihren Alltag und wie sie mit der Schuppenflechte leben, kann helfen die eigene Situation mit anderen Augen zu sehen. Auf den Seiten www.psoriasis-netz.de und www.farbenhaut.de finden Sie viele Informationen und können sich mit anderen Betroffenen austauschen. Tipps, Produkttests und Erfahrungsberichte bieten Unterstützung und eine erste Anlaufstelle für Fragen in Zusammenhang mit der Schuppenflechte. Dies kann auch dabei helfen, das Gefühl zu haben, Kontrolle über die Erkrankung zurückzugewinnen. Zusätzlich sollten Sie natürlich immer gern den Rat des Arztes ihres Vertrauens in Anspruch nehmen. 


Es ist uns ein wichtiges Anliegen, uns für den Welt-Psoriasistag zu engagieren. 
Mehr Aufklärung und Akzeptanz, mehr Therapie-Erfolg, weniger Leidensdruck.


 Quellenangaben:

1 Boehncke WH, Sterry W. Psoriasis--a systemic inflammatory disorder: clinic, pathogenesis and therapeutic perspectives. J Dtsch Dermatol Ges. 2009 Nov;7(11):946-52.
2 Jacobi A et al. Prevalence of Obesity in Patients with Psoriasis: Results of the National Study PsoHealth3. Dermatology. 2015;231(3):231-8.
3 Gelfand JM et al. Risk of myocardial infarction in patients with psoriasis. JAMA. 2006 Oct 11;296(14):1735-41. 
4 Herron MD et al. Impact of obesity and smoking on psoriasis presentation and management. Arch Dermatol. 2005 Dec;141(12):1527-34.
5 Finlay AY, Khan GK. Dermatology Life Quality Index (DLQI)--a simple practical measure for routine clinical use. Clin Exp Dermatol. 1994 May;19(3):210-6.
6 Schmid-Ott et al. Stigmatisierung und Lebensqualität bei Patienten mit Psoriasis und Neurodermitis. Hautarzt. 2003 Sep;54(9):852-7.

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